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Karneval in Verona

Karneval in Verona

Verona feiert einen der ältesten Karnevale: heute noch erfreut sich das Fest auch bei den Einheimischen großer Beliebtheit. Der Karneval wird auch „Bacanàl del Gnocco“ genannt und geht auf das Jahr 1531 zurück, als die Stadt von einer großen Hungersnot heimgesucht wurde, die den Mehlpreis derart in die Höhe trieb, dass die Bäcker nicht mehr in der Lage waren, Brot zu backen und zu verkaufen.

Dies führte zu einem Aufstand der Bevölkerung: insbesondere die Einwohner des von ärmeren Schichten bewohnten Viertels San Zeno, das dem Stadtpatron von Verona geweiht ist, riskierten den Hungertod.

Es wird erzählt, dass der Adlige Tommaso Da Vico angesichts der dramatischen Situation begann, Geldspenden zu sammeln, und schließlich eine ausreichende Summe zusammenbekam, um den Armen das notwendige Mehl für die Zubereitung von „Gnocchi“ zu ermöglichen, eine einfache, aber sehr nahrhafte Speise.

In seinem Testament äußerte er zudem als letzten Wunsch, dass am letzten Karnevalsfreitag – dem sogenannten „Venerdì grasso“ – kostenlos Brot, Wein, Mehl, Käse und Butter an die Bewohner von San Zeno verteilt werden sollten.

So entstand eine Figur, die heute noch die Karnevalsumzüge in der Stadt anführt: der „Papà del Gnoco“, eine der ältesten Masken Italiens. Es handelt sich um einen alten Mann mit einem langen, weißen Bart in einem beigefarbenen Brokatkostüm mit Umhang, der stolz eine große goldene Gabel mit einem aufgespießten Kartoffelkloß vor sich her trägt. Er ist zu Fuß oder auf einem Maultier unterwegs und verteilt während der Parade Bonbons und Süßigkeiten an die Kinder, gefolgt von ca. 60 Karnevalswagen und mehr als 6000 verkleideten Umzugsteilnehmern.
In diesem Jahr fällt das Fest auf den 1. März und wird zum 489. Mal gefeiert. Für die Veroneser Familien ist es Tradition, an diesem Tag ein Gericht aus Gnocchi zuzubereiten.
Der Karneval von Verona wird inzwischen in jedem Stadtviertel gefeiert, wobei jedes eine eigene Maske hat. Sie sind meist von Persönlichkeiten abgeleitet oder inspiriert, die tatsächlich gelebt haben. Das Stadtviertel Borgo Trento wird zum Beispiel vom „Mastro Mugnaio“ und „Mugnaia“ vertreten, das Viertel Stadio von „El Sior della Spianà“ und die Stadtmitte von der „Madonna Verona“.

Wer wird Papà del Gnoco? Der Anführer des Veroneser Umzugs am Karnevalsfreitag, auch „Venerdì Gnocolar“ genannt, wird von den Stadtbewohner nach einem spezifischen Verfahren gewählt und anschließend öffentlich bei einem Teller Gnocchi auf der Piazza gekürt.
Dieser alte Brauch gibt in gewisser Weise einem alten Sprichwort Recht, das lautet: „Veronesi tutti matti“ (Die Veroneser sind alle verrückt)!